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Wir lieben die Anderen-Karte



Es ist mal wieder die kleine Runde aus Einkäufern und Abteilungsleitern, könnte aber auch ein »Meeting« am Kaffeeautomaten sein, in dem nach Gründen gesucht wird, warum es mit dem Projekt nicht so recht vorangeht. Der Einkäufer: »Unser Team hat denen jedes Detail erklärt, dennoch bekommt die Verwaltung das einfach nicht hin!« Der Kollege aus dem Verkauf: »Ach, die da unten machen doch eh immer ihr eigenes Ding. Und das ist das Einzige, worauf man sich bei denen verlassen kann.« Einkäufer: »Ja, wenn der Verwaltungsleiter wenigstens seine Mannschaft im Griff hätte.« Ende der Unterhaltung.


Das Ergebnis der Ursachenforschung: »Die Anderen« sind der Grund dafür, dass es nicht nach Plan läuft, man den Erwartungen hinterherhinkt. Die andere Abteilung, der andere Unternehmensbereich:

Nie würde man andere Kollegen als unfähig oder unwillig bezeichnen. Wir arbeiten schließlich im Team. Aber oft ist es so, dass es uns ganz gelegen kommt, dass die „Anderen“ ihren Job nicht machen. Das lenkt von unserer eigenen „Untätigkeit“ ab. Wir sind dann ja nicht schuld. Wenn die anderen ihren Job machen würden, dann könnten wir ja auch …


Eigentlich waren wir ja von Anfang an gegen das Projekt. Und so müssen wir uns gar nicht offen äußern. Sondern warten jetzt einfach mal ab. Und dann können wir ja sagen „..hab ich doch immer schon gesagt, dass das nichts wird“. Aber wir sind dann nicht der Spielverderber.


In Projekten wird gerne und schnell die „Anderen-Karte“ gezogen, wenn es darum geht, wer dafür verantwortlich ist. Schnell sind wir dabei den „Anderen“ die Schuld zu geben, dass nichts vorwärts geht. So können aber weder Projekte noch langfristige Ziele erreicht werden.


Wenn sich der Verkäufer eines Modehauses nicht für die Unzufriedenheit eines Kunden bezüglich einer Rechnungsstellung durch die Buchhaltung verantwortlich fühlt. Dann ist das die Anderen-Karte. Natürlich ist der Verkauf auch für die Leistung der Buchhaltung verantwortlich und die Buchhaltung für die Kundenzufriedenheit. Genauso, wie der Verkauf für die Produktqualität, der Einkauf für den Umsatz.


In einem gemeinsamen Unternehmen ist es unsere Pflicht anderen zu helfen, statt die Verantwortung einfach auf die „Anderen“ zu schieben.

Es ist unsere Pflicht darauf hinzuweisen, wenn etwas nicht so funktioniert, wie es sollte. Sagen Sie es und denken Sie darüber nach, wie man es besser machen könnte.


Nur so kann nicht nur im Tagesgeschäft, sondern auch in Projekten das erreicht werden, was man erreichen will. Alles andere ist ein Wegschieben von Verantwortung, ein sich nicht zuständig fühlen und am Ende erklärt uns der Kunde, dass der „Andere“ bessere Ware und bessere Mitarbeiter hat.

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