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Wie entscheiden Sie?

Aktualisiert: 27. Okt. 2020


In Unternehmen stehen ständig irgendwelche Entscheidungen an: Für oder gegen eine neue Strategie, für oder gegen eine Investition, für oder gegen eine Filialschließung, für oder gegen die Einstellung eines neuen Mitarbeiters.


Wird nichts entschieden, geht auch nichts voran. In den meisten Unternehmen wird das in möglichster großer Runde diskutiert – oft jedoch ohne zu einem wirklichen Ergebnis zu kommen. Bei diesen Diskussionen kommt man von einem zum anderen. Jeder verteidigt seine Position man diskutiert endlos, wieso es genau so richtig ist und anders nicht. Wenn man sich gar nicht einigen kann, dann vertagt man das ganze Thema aufkommende Woche oder nächsten Monat.


Man will dann das Thema nochmal angreifen, um dann zu einer Entscheidung zu kommen. Was ändert sich in einer Woche? Einem Monat? Meist werden die gleichen Argumente von vorne diskutiert. Sie werden damit nicht besser. Es ist wie in einer Endlosschleife. Mit viel Glück nimmt uns das Leben die Entscheidung ab, weil es von außen entschieden wird.


Der neue Mitarbeiter, den man einstellen wollte, hat sich für ein anderes Unternehmen entschieden. Das Ladenlokal, das man übernehmen wollte, hat ein Konkurrent den Zuschlag bekommen, den Lieferanten, den man neu ins Sortiment nehmen wollte, hat sich für einen anderen Kollegen entschieden.


Doch selbst, wenn Unternehmen Entscheidungen treffen, dann sind es oftmals wachsweiche Kompromisse. Man will es irgendwie allen recht machen und keiner soll das Gefühl haben, dass seine Argumente nicht zählen. Man einigt sich auf den kleinsten gemeinsamen Nenner. Der Nachteil vom kleinsten gemeinsamen Nenner: Es ist nie die beste Lösung. Und am Ende sind alle unzufrieden.


Immer, wenn wir versuchen es allen recht zu machen, dann führt das zu Mittelmäßigkeit. Sie können kein gutes Lokal führen, wenn Sie zwischen Schweinebraten und Pizza alles anbieten. Sie sind weder ein gutes traditionelles Lokal noch sind Sie eine gute Pizzeria. Und genau das weiß der Kunde und wird am Ende gar nicht mehr kommen.


Wie oft werden für Entscheidungen Personen an den Tisch geholt, die mit dieser Entscheidung nichts zu tun haben? Was hat die Personalabteilung mit der Einführung einer neuen IT zu tun? Was hat die IT damit zu tun, wenn Sie Ihren Einkauf neu strukturieren möchten? Wie oft erlebe ich es, dass der Einkauf am Tisch sitzt, wenn es um die Einführung einer neuen Warenwirtschaft geht. Natürlich hat jeder Anwesende eine kluge Frage und vielleicht auch einen klugen Kommentar. Aber, wer entscheidet am Ende? Der IT-Leiter? Der Einkauf? Der Personalleiter?


Warum soll der Einkauf bei der Einführung einer neuen Warenwirtschaft mitentscheiden und der Personalleiter bei der Einführung eines neues Marketingkonzeptes?

Meistens entstehen solche Konstellationen daraus, dass man zeigen möchte, dass Mitarbeiter in Entscheidungen mit einbezogen werden. Alle sollen das Gefühl haben ein Teil davon zu sein - es mittragen.


Meine Erfahrung: Wir haben Angst die Entscheidung zu treffen. Wir haben Angst Fehler zu machen. Eine Entscheidung für etwas ist automatisch eine Entscheidung gegen etwas. Das wollen wir nicht. Wir wollen uns alle Türen offen halten. Wir versuchen mit dieser Vorgehensweise uns aus der Verantwortung zu nehmen. Wir wollen uns nicht klar positionieren. So kann man sagen: "Die Anderen waren schließlich auch der Meinung, dass ..."


Aber, was spricht denn dagegen zu sagen: „Ok, ich habe alle Eure Argumente gehört ich entscheide es jetzt so und so“. Es kann so oder so richtig oder falsch sein. Das wissen wir immer erst hinterher.


Was spricht denn dagegen, dass die Entscheidung für die neue Warenwirtschaft beim IT-Leiter liegt? Bei wem sonst? Die betroffenen Abteilungen können ihre Wünsche äußern und Argumente vortragen. Aber, das war es dann auch schon. Es ist ein Unding zu meinen, dass immer alle mit einer Entscheidung einverstanden sein müssen. Wenn Sie den Wunsch haben, es immer allen recht zu machen, dann wird das Ihr Unternehmen nicht vorwärtsbringen.

Sie müssen ein klares Verständnis dafür schaffen, über welche Entscheidungskompetenzen Sie und Ihre Mitarbeiter tatsächlich verfügen. Vor einer Besprechung muss klar geklärt sein

  • Was soll heute entschieden werden?

  • Wer entscheidet am Ende?

Bevor Sie das nicht geklärt haben brauchen Sie in keine Diskussion einsteigen, denn das ist nur ineffektiv und endet in endlosen Diskussionsschleifen und Aufschieben.

In dieser schnellen Zeit brauchen wir eines ganz dringend: "Schnelle Entscheidungen"


Es ist besser, unvollkommene Entscheidungen durchzuführen, als beständig nach vollkommenen Entscheidungen zu suchen, die es niemals geben wird.

(Charles de Gaulle)

Für was entscheiden Sie sich: Für mehr Demokratie oder mehr Klarheit und Geschwindigkeit?

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