Boris Grundl hat mal ungefähr so geschrieben: Aufgaben sind wie Affen. Sie sitzen auf den Schultern von Menschen und wollen erledigt werden.
Diese "Affen" haben die Angewohnheit, dass sie ganz schnell von der Schulter des Mitarbeiters auf die Schulter der Führungskraft springen. Und schon ist das Problem für den Mitarbeiter gelöst.
Kennen Sie das? Oft gibt es aber Führungskräfte, die jagen hinter den "Affen" ihrer Mitarbeiter regelrecht her und nehmen ihnen die Affen weg. Jetzt werden sie sagen, das glaube ich nicht. Wir wollen doch alle, dass die Mitarbeiter nicht mit jedem "Käse" zu uns kommen, dass sie endlich anfangen selbstständig die Dinge zu erledigen. Aber egal, wie oft ich das versuche, das klappt ja nie. Am Ende landet es dann doch wieder bei mir.
Meine Erfahrung ist, dass Führungskräfte es ihren Mitarbeitern oft entweder nicht zutrauen, die Probleme zu lösen, oder aber, sie haben Angst die Kontrolle zu verlieren, sich überflüssig zu machen, wenn die Mitarbeiter nicht mehr zu ihnen kommen und sie um Hilfe bitten. Viele Führungskräfte ziehen aus dem "gebraucht" werden auch ganz viel Energie. Sie "brauchen" es gebraucht zu werden.
Nur, dann sind sie keine Führungskraft. Führungskräfte fordern und fördern ihre Mitarbeiter. Sie zeigen ihnen zu was sie in der Lage sind. Sie verschaffen ihnen das Gefühl, dass sie es geschafft haben. Auch wenn es zwischendurch anstrengend, nervig und hart war. Aber je härter es für den Mitarbeiter war, desto größer ist anschließend das Erfolgsgefühl. Und genau das ist die Aufgabe von Führungskräften Aufgaben und Verantwortung zu delegieren.
Wenn Sie mehr zu tun haben, als ihre Mitarbeiter, dann sind Sie keine Führungskraft. Dann sind sie "Affenbändiger" in der Hoffnung, dass ihre Mitarbeiter dankbar sind, einen solchen Chef zu haben. Das sind sie aber nicht. Im Gegenteil, sie sind unzufrieden und unmotiviert und Sie verstehen die Welt nicht mehr. In dieser komplexen Welt werden Sie auf Dauer nur erfolgreich sein, wenn es ihnen gelingt das Wissen und Können all ihrer Mitarbeiter anzuzapfen. Die Zeiten von "Superman" sind endgültig vorbei. Das wird aber nur gelingen, wenn sie wissen, in welcher Phase ihr Mitarbeiter gerade steckt und wie er in dieser Phase geführt werden muss.
Die meisten Führungskräfte behandeln ihre Mitarbeiter alle gleich. Und genau deshalb funktioniert das Thema delegieren meistens nicht.
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