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Warum wir uns so gerne um das Falsche kümmern

Aktualisiert: 22. Sept. 2020




In Ihrem Unternehmen gab oder gibt es bestimmt eine Unternehmensstrategie. Sei es, weil Sie expandieren wollten oder weil der Umsatz deutlich zurück ging oder eine Filiale nicht mehr so funktionierte, oder Sie Ihr Unternehmen fit für die Zukunft machen wollten jetzt nach der Krise. Waren oder sind Sie erfolgreich? Ist das erreicht worden, was Sie sich gewünscht haben? Oder war es eher so, dass zwar alles auf dem Papier gestanden ist aber

wirklich was verändert hat sich nicht bzw. es dann ganz anders wurde, als Sie es sich vorgestellt haben? Gibt es Unzufriedenheit und Demotivation auf allen Seiten? Dann sind Sie in guter Gesellschaft. Die meisten Kunden, mit denen ich über Unternehmensstrategie spreche winken sofort ab und ich bekomme zu hören "bei uns ändert sich alles so schnell, da machen Strategien keinen Sinn" oder "ich habe aufgehört mit Strategien zu arbeiten, da es in der Vergangenheit eh nichts gebracht hat". Was ist Strategie? Ein kleines Quiz zum warm werden: Welcher der folgenden Punkte ist Teil einer Strategie?

  1. Wir führen bis Ende 2020 einen Onlineshop ein

  2. Mit einer Anbindung an Marktplätze erhöhen wir den Umsatz

  3. Durch gezielte Schulungen unser Verkaufsmitarbeiter gelingt uns eine bessere Kaufabschlußrate

  4. Mit einer Reduzierung der Kosten erhöhen wir den Ertrag um 1 %

  5. Durch Einführung eines neuen CRM Systems binden wir die Kunden stärker an uns

  6. Die Lösung liegt im Einkauf. Durch eine stärkere Lieferantenkonzentration haben wir weniger Abschriften und damit mehr Ertrag

  7. Durch massive Stärkung des POS zum Erlebniskauf bekommen wir zusätzliche Kunden

Was tippen Sie? 2, 5, alle 7? Ehrlich, kein einziger dieser Punkte hat etwas mit Strategie zu tun. Es sind alles Maßnahmen! Vielleicht sind es sogar die richtigen Maßnahmen im Rahmen der Umsetzung einer Strategie. Aber sie sind keine Strategie und sie sind auch nicht Teil einer Strategie. Sie repräsentieren das, was wir Menschen mögen: etwas Handfestes, etwas Klares, das ab Morgen angegangen werden kann. Sie geben eine Antwort auf die Frage, was man denn jetzt konkret tun soll. Aber was ist Strategie dann? Mancherorts heißt es, Strategien seien dazu da Ziele zu erreichen. Ist das so? Nehmen wir diese Aussage unter die Lupe. Wenn ich das Ziel habe 10 kg Gewicht zu verlieren, was sind die möglichen Strategien, d.h. die strategischen Optionen? Ich könnte beschließen drei Mal die Woche Sport zu machen und ab Morgen keine Süßigkeiten mehr zu essen. Strategie? Achtung: Maßnahmen-Falle! Willkommen im Club: In diese Falle tappen wir Menschen nur allzu gern. Wir mögen das Abstrakte nicht. Im Vergleich zu einer Maßnahme ist eine Strategie ein (!) möglicher Zielzustand, den herbeizuführen es sich zur Zielerreichung lohnen könnte. Wenn Antworten rund um mehr Sport oder weniger Süßigkeiten keine strategischen Optionen sondern nur Maßnahmen sind, was sind dann strategische Optionen bzw. Strategien? Einige könnten sein:

  1. Ein reduziertes Hungergefühl

  2. Veränderte Gewohnheiten mit weniger Energieaufnahme

  3. Veränderter Lebensstil mit höherer Energieverbrennung

Das sind drei alternative strategische Optionen. Drei unterschiedliche mögliche Zustände in der Zukunft. Drei Strategien. Jeder dieser Zustände könnte nun in Form eines Zielbildes plastisch beschrieben werden. Was ist im Vergleich zu heute anders? Wie sieht das aus? Wie fühlt sich das an? Und dann kann man entscheiden, welche von den drei Strategien man gerne umsetzen möchte.


Beispiel: Strategieoption 1 „Ein reduziertes Hungergefühl“

Könnte eine Beschreibung des Zielzustandes so aussehen:


Morgens beim Frühstück esse ich ein Brötchen und bin tatsächlich schon satt! Normalerweise folgen ein Ei und mindestens noch ein zweites Brötchen. Mittags habe ich heute in der Kantine nur die Hälfte des Jägerschnitzels mit Pommes gegessen und der Nachtisch ging unberührt samt Tablett auf das Rückgabefließband. Meine Ernährungsgewohnheiten sind eigentlich nicht anders geworden. Auch nachmittags greife ich nach wie vor zum Mars in meiner Schublade – habe aber keinen Appetit um es völlig aufzuessen. Usw.


Was entsteht beim Lesen vor Ihrem geistigen Auge? Richtig: Ein Bild! Ein Film! Eine mögliche (!) Zukunft. Das ist Strategie! Auch nicht nur mit einer Silbe ist die Rede davon, wie dieser Zustand erreicht werden könnte! Keine Maßnahme wird auch nur angedeutet.

Mit einer klaren Strategie, einem deutlich beschriebenen Zielzustand, schaffen Sie die Basis für wahre Effektivität: Alles, was nicht direkt dazu beiträgt den beschriebenen Zustand zu erreichen, ist es nicht wert getan zu werden


Angenommen am Ende ist Strategie Nr. 1, die Zielerreichung durch „Reduziertes Hungergefühl“, die Wahl des Kandidaten. Die Maßnahmen „keine Süßigkeiten mehr zu essen“ oder „3 Mal die Woche Sport zu treiben“ vom Anfang dieses Beitrags hätten bei dieser Strategie nichts verloren. Sie würden einfach nicht zum Ziel führen. Eine Strategie sorgt für Fokussierung, für Orientierung aller beteiligten und folglich für effektiven Ressourceneinsatz.


Was glauben Sie, wie es in Unternehmen passiert, dass so viele Projekte anfangen ein Eigenleben zu führen, sich immer weiter aufblähen und die verschiedenen Projekte über die Zeit hinweg immer weniger miteinander zu tun haben? Das ganze Unterfangen zäh und teuer wird? Und meistens nicht zu Ende geführt werden? Weil es keine Strategie gibt! Keinen Zielzustand der diesen Projekten eine klare Orientierung gibt. Ein Bild von dem, was sie denn eigentlich genau herbeiführen sollen.


Will ein Unternehmen Marktführer in der Umgebung werden, fallen einem hunderte, ja tausende Maßnahmen ein. Diese werden dann in einem Workshop vortrefflich diskutiert irgendwie dann priorisiert. Es stehen dann die Top-5, Top-8 oder wie viele Maßnahmen auch immer fest. Jetzt wird das Programm dazu getauft: „Power-10“, „Fit for the Future“, Zukunftsprogramm XY oder wie auch immer.


Nun werden diese Maßnahmen losgetreten! Aber waren es die richtigen? Sind sie der wirklich richtige Mix zur Zielerreichung, weil sie in Summe einen Zustand herbeiführen, der für die Marktführerschaft der richtige ist? Das wissen wir nicht, denn wir haben keine

Strategie!


Strategien waren immer schon wichtig. Aber seit der Krise sind sie meiner Meinung nach überlebensnotwendig. Wie man nun tatsächlich auf eine einfache und sehr effiziente Arte und Weise Strategien aufsetzt und Ziele nicht nur erreicht, sondern sogar topt, das erzähle ich Ihnen in meinem nächsten Newsletter. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass es nichts Vernünftiges gibt, um Strategien zielgerichtet, erfolgreich und für alle befriedigend umzusetzen. Ich war auf der Suche und habe mehr als 100 Bücher und Publikationen zu diesem Thema gelesen. Und ich bin fündig geworden. Dieses Tool zeigt ihnen die "Superpower“ Ihres Unternehmens.


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